Donnerstag, 7. Dezember 2017

Rezension - Das Mädchen mit der goldenen Schere




Autoren: Horst und Julia Drosten

Titel: Das Mädchen mit der goldenen Schere

Genre: Historisch

Version: eBook und Taschenbuch

erschienen: 6. Dezember 2017

Seiten: 297

Altersempfehlung: Erwachsene





Achtung, es gibt ein neues Cover zu diesem Buch. Oben ist das neue nun eingestellt, damit aber keine Verwirrung eintritt, zeige ich hier natürlich auch noch einmal das alte Cover










Über die Autoren:
Horst und Julia Drosten leben im Münsterland und hatten schon immer den Wunsch, Bücher zu schreiben. Fast genauso viel Spaß, macht ihnen die Recherche. Sie flogen schon zusammen in einem alten Doppeldecker oder ließen sich von einer Kosmetikerin verwöhnen. Für "Die Honigprinzessin" absolvierten sie einen Imkerkurs und für "Die schwarze Taube von Siwa" folgten sie in Ägypten den Spuren der alten Pharaonen und für die Elefantenhüterin besuchten sie u. a. wilde Elefanten auf Sri Lanka. Ihr Bestseller "Die Löwin von Mogador" schaffte es im Juni 2014 auf Platz 1 der historischen Romane bei Amazon.


Kurzbeschreibung, übernommen:
Am Weihnachtsmorgen 1889 wird Fanny im Allgemeinen Wiener Krankenhaus geboren. Ihre Mutter besteht auf einer anonymen Geburt und verlässt das Krankenhaus kurz danach ohne ihr Kind. Fanny wächst im Findelhaus auf, wo sie von der Oberpflegerin Josepha mit liebevoller Strenge erzogen wird. Sie muss früh lernen, sich durchzusetzen und wird eine erfolgreiche Maßschneiderin, deren Entwürfe in der Modewelt Trends setzen. Das ungelöste Rätsel ihrer Herkunft lässt sie nie los, aber alle Spuren zu ihren Wurzeln führen ins Nichts.

Beruflich äußerst erfolgreich, bleibt ihr in der Liebe das große Glück verwehrt. Als der Erste Weltkrieg endet, der ihre Karriere jäh unterbrach, tun sich neue Chancen auf: Nicht nur das gemeinsame Leben mit ihrer großen Liebe rückt plötzlich in greifbare Nähe, auch das Geheimnis ihrer Herkunft scheint Fanny endlich lüften zu können.



Meine Meinung:
Von Horst und Julia Drosten bin ich es gewohnt, dass sie mich meist in eine besondere Zeit der Vergangenheit mitnehmen. So war es auch diesmal. Die Protagonistin Fanny wurde 1889 zu Weihnachten in Wien geboren. Aber sie durfte nicht wie viele andere Kinder in einer liebevollen Familie aufwachsen. Damals gab es die Möglichkeit, dass die Frauen anonym entbinden konnten und das Kind sofort abgaben. So kam Fanny in ein Findelhaus. Es war keine leichte Zeit für sie, aber sie hatte immerhin das Glück, dass sich die Oberpflegerin Josepha liebevoll um sie kümmerte und wie eine Großmutter zu ihr war.
Während ich also Fanny auf einem Teil ihres Lebensweges begleiten konnte, habe ich auch sehr viel über das Leben zu der damaligen Zeit erfahren. Ganz allgemein war es keine leichte Zeit für alle und Frauen, die ungewollt schwanger wurden, hatten es besonders schwer. In höheren Gesellschaftsschichten wurde selten aus Liebe geheiratet, Frauen bekamen keine besondere Schulausbildung und der Standesdünkel war besonders ausgeprägt.
Fanny war ein Mädchen, das gerne den eigenen gewählten Weg gehen wollte, aber die Zeit war noch nicht reif und sie musste sich anpassen. Sehr fesselnd beschreiben die beiden Autoren, was Fanny alles so erlebte, wie sie mit den Gegebenheiten klar kam beziehungsweise eben nicht klar kam. Obwohl sich die gehobene Gesellschaft ja für etwas besseres hielt, haben es viele von ihnen an Menschlichkeit gegenüber dem Personal fehlen lassen. Aber wie überall gibt es sonne und sonne 😉 leider hat Fanny meist eine schlechte Erfahrung gemacht, was aber auch an ihrem Wesen lag, sie nahm nicht alles hin. Nun, ich möchte hier jetzt nicht alles verraten. Auf jeden Fall fand ich es ausgesprochen interessant, einiges über das Leben aus der Zeit zu erfahren.Über ihre Kindheit erfahre ich einiges in groben Zügen, ausführlicher wird die Zeit beschrieben, in der sie als junge Frau ihren Weg sucht und findet.
So ganz nebenbei bekam ich auch Eindrücke, welche Einstellung die Menschen damals zum Krieg hatten, wie sie sich anderen gegenüber verhielten und vor allem manchmal ihr Verhalten sehr änderten. Ich finde es wirklich auch immer wieder interessant mehr über diese Zeit zu erfahren und zwar aus verschiedenen Blickwinkeln.
Begeistert hat mich, dass die beiden Autoren dies alles in ihre Geschichte rund um Fanny untergebracht haben. Es ist eine Geschichte, in der so vieles passiert: das Schicksal schlägt zu, aber auch die Liebe beansprucht ihren Teil.


Fazit:
Horst und Julia Drosten haben ein weiteres Mal ein sehr interessantes und fesselndes Buch geschrieben. Ich möchte jedem empfehlen Fanny kennen zu lernen und mit ihr mehr aus der Zeitgeschichte zu erfahren.

Bereits auf der Buchmesse in Frankfurt habe ich schon eine Leseprobe dieses Buches bekommen und hatte jetzt auch die Möglichkeit, es vorab zu lesen, was mich natürlich sehr begeistert hat. Einen Einfluss auf meine Bewertung hatte dies allerdings überhaupt nicht.